WANN, WENN NICHT JETZT!

Posted by on Mai 6, 2020 in Allgemein

Kommunale Gleichstellungsbeauftragte unterstützen Forderungen von 20 bundesweit tätigen Organisationen und Verbänden an Bundesregierung und Arbeitgeber

Corona hat das Leben in Deutschland und in der Welt grundlegend verändert. Deutlich wird, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten Frauen wesentlich stärker treffen. Die Pandemie vergrößert alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Probleme/Schieflagen, auf die wir bereits seit Jahrzehnten hinweisen.

Angesichts der existenziellen Krise wird deutlich, wie lebensbedrohlich sich die über Jahre privatisierte und eingesparte öffentliche soziale Infrastruktur und die falschen Arbeitsbewertungen jetzt auf unseren Lebensalltag auswirken. Wann, wenn nicht jetzt werden unsere frauen-und gleichstellungspolitischen Forderungen anerkannt und umgesetzt?

Deshalb fordern wir von Politik, Arbeitgeber*innen und allen Verantwortungsträger*innen u.a.:

  • finanzielle Aufwertung und bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, im Gesundheitswesen, der Erziehung und im Einzelhandel
  • Abschaffung der Sonderregelungen für Minijobs
  • Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten, die es Eltern ermöglichen, sich die Care-Arbeit gerecht zu teilen
  • eine bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung mit Beratungsstellen und Gewaltschutzeinrichtungen

Die LAG kommunaler Gleichstellungsbeauftragter im Land Brandenburg schließt sich dem Aufruf an und fordert eindringlich

  • eine sofortige schrittweise Öffnung der Kitas, Horte und Grundschulen zur Entlastung der Eltern – insbesondere von Alleinerziehenden.
  • eine schnelle, unbürokratische und situationsgerechte Bearbeitung der Anträge auf Notbetreuung.

Als kommunale GBA im Land Brandenburg beobachten wir, dass die Bearbeitung der Anträge auf Notbetreuung regional sehr unterschiedlich erfolgt und eine Notbetreuung oft mit dem Argument abgelehnt wird, dass die Eltern im Homeoffice arbeiten könnten.

Text: Sprecherinnen der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Brandenburg