Suse hilft!

Posted by on Dez 3, 2015 in Allgemein

Heute ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Der jedes Jahr am 3. Dezember von den Vereinten Nationen ausgerufene und stattfindende Aktionstag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung wachhalten. Dazu gehört das Problem sexualisierte Gewalt gegen Frauen mit Behinderung.

Etwa jede zweite Frau mit Behinderung erlebt diese in ihrem Leben. Fast doppelt so häufig wie Nichtbehinderte erfahren behinderte Frauen körperliche und psychische Gewalt. Das hat 2012 eine Studie des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ergeben. Lebenssituation-und-Belastungen-von-Frauen-mit-Behinderungen-Langfassung-Ergebnisse

Gewaltbetroffene Frauen mit Behinderungen sollen über ihre Rechte Bescheid wissen und Hilfe bekommen: Das ist das Ziel des Projekts „Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderungen stärken“. Seit August 2015 gibt es einen neuen Baustein dieses Projekts: Die Online-Plattform www.suse-hilft.de.

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Hier finden betroffene Frauen und Mädchen Anlaufstellen in ihrer Region. Und Fragen wie: Wo gibt es eine Therapeutin in der Nähe, die Gebärdensprache kann? Wo finde ich eine Anwältin, die sich mit dem Thema Behinderung und Gewaltschutz auskennt? Welche Selbstbehauptungs- trainerin macht Kurse auch für behinderte Frauen? Welche Materialien in Leichter Sprache zum Thema Gewalt gibt es? kann suse-hilft.de beantworten.

Die Webseite beleuchtet zugleich Hintergründe und Wege aus der Gewalt. Sie ist barrierefrei zugänglich und bietet Texte in schwerer und leichter Sprache sowie Gebärdensprachvideos.

„Dass Beratung und Unterstützung für sie da ist, ist vielen Frauen und Mädchen mit Behinderungen nicht bekannt. Suse-hilft.de bestärkt sie darin, sich die passenden Hilfen zu holen“, sagen die Projektmitarbeiterinnen.

Und: „Frauen mit Behinderungen wissen oft nicht, was (alles) Gewalt ist und dass sie sich wehren dürfen. Für sie ist suse-hilft.de eine erste Anlaufstelle. Zum Beispiel, wenn sie in Einrichtungen und Heimen leben und diese nicht so einfach verlassen können“.

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Träger des Projekts Suse ist der bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e. V. Suse wird noch bis Ende 2016 von der Aktion Mensch und der Heidehofstiftung finanziert.

Also weitersagen, und dafür votieren, dass dies nicht nur ein vorübergehendes Angebot bleibt. Denn: Beeinträchtigungen sind nicht zu heilen, Behindern und Gewalt gegen Frauen aber schon!

Text: Astrid Priebs-Tröger
Fotoreproduktionen: Simone Ahrend, sah-photo

Weitere Informationen zum Thema Gewalt gegen Frauen mit Behinderung finden Sie hier: bff Literaturliste Gewalt gegen Frauen mit Behinderung