Starke Frauen für Brandenburg
Schon vor dreitausend Jahren gab es Mentoren. Die Bezeichnung geht auf eine Figur der griechischen Mythologie zurück: Ein Freund des Odysseus namens Mentor war der Erzieher von Odysseus’ Sohn Telemach. Heute versteht man darunter die Rolle einer Ratgeberin/eines Ratgebers oder einer erfahrenen Beraterin/eines Beraters, die/der mit ihrer/seiner Erfahrung und ihrem/seinem Wissen die Entwicklung von Mentees fördert. Denn Frauen haben aus der Geschichte gelernt.
Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen hat sich seit 2009 auf die Fahnen geschrieben, vor allem Frauen in der SPD stärker miteinander zu vernetzen und gerade Jün- geren bzw. Politik-Einsteigerinnen zu ermöglichen, vom Wissenstransfer in persönlichen Be- ziehungen zu profitieren. Als Mentorinnen arbeiten SPD-Frauen mit, die im Bundestag, im Landtag, in der Bundes- oder Landesregierung und in Kommunalparlamenten vertreten waren oder sind.
Marie Glißmann ist einundzwanzig und seit sechs Jahren SPD-Mitglied. Die junge Prignitzerin war von 2013 bis 2015 bereits stellvertretende Landesvorsitzende der JUSOS Brandenburg. Vor kurzem kam sie aus Weißrussland zurück, wo sie für die „Aktion Sühnezeichen“ ein Jahr lang mit Holocaust-Überlebenden, ehemaligen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiterinnen gearbeitet hat. Jetzt ist sie Studentin an der Humboldt-Universität Berlin und will am kom- menden 6. ASF-Mentoringprogramm teilnehmen.
„Die ganze Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) hat mich bei meinem Friedensdienst in Weißrussland materiell und ideell unterstützt“, sagt Marie im Gespräch.
Jetzt will die junge Frau noch mehr Einblick in den politischen Alltag von Vorbildern wie Katrin Lange, Klara Geywitz, Ulrike Häfner, Sabine Tischendorf und Manja Orlowski gewinnen.
Marie will im ASF-Netzwerk noch stärker als bisher erfahren, wie Frauen sich durchkämpfen, wie sie Hindernisse überwinden und gemeinsam Fraueninteressen vertreten. Während des Mentorings würde sie am liebsten ins Sozialministerium hineinschnuppern und auch heraus- finden, welche Schnittmengen und Problemlösungsansätze sie mit anderen Teilnehmerinnen des diesjährigen Programmes hat. Und sie sieht sich auch selbst in einer Brückenfunktion: Woher sollen die Älteren wissen, was uns bewegt?
Im Tandem wird sie ein Jahr lang betreut, begleitet die Mentorin zu Parteigremienterminen oder öffentlichen Auftritten und hat Gelegenheit, auch deren ganz normales Alltagsgeschäft kennen zu lernen. Ergänzt wird das durch Workshops zur Selbstpräsentation in Print- und elektronischen Medien sowie mit einem Abschlussgespräch zur Überprüfung der am Anfang vereinbarten Ziele.
Der nächste Auftaktworkshop für Mentees findet am 21. November in Potsdam statt. Der Bewerbungsschluss für das Programm 2015/16 ist der 10. November.
Text: Astrid Priebs-Tröger
Fotos: Simone Ahrend, sah-photo
Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://www.spd-brandenburg.de/landesverband/spd-aktiv/arbeitsgemeinschaften/arbeitsgemeinschaft-sozialdemokratischer-frauen.html