„…sie sprechen von mir nur leise“ – ein lyrisch-musikalischer Abend über die jüdische Literatin Mascha Kaléko
Am 7. März lud die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Cottbus zum lyrisch-musikalischen Abend über die jüdische Literatin Mascha Kaléko ein, den die Schauspielerin Paula Quast und der Musiker Henry Altmann gestalteten. Mascha Kaléko war die Sprecherin einer neuen Generation und geriet im Nachkriegsdeutschland in Vergessenheit. Sie dichtete ihr Leben und sie lebte ihre Dichtung. Ihre Heiterkeit ist munter, aber ernst und elegisch, ihre Schwermut in der Regel ganz leicht, sogar keck und scherzhaft. „Man hat Mascha Kaléko verglichen mit Morgenstern, Kästner, Ringelnatz, aber das trifft es nicht. Sie hat deren Verspieltheit, satirische Schärfe und Sprachwitz, aber es kommt ein Sehnen hinzu, eine zarte Zerbrechlichkeit, die den Atem nehmen kann …“, so Jan Schulz-Ojala am 07.06.2007 im Tagesspiegel. Heute gilt Mascha Kaléko [* 07.06.1907, † 21.01.1975] als eine der wichtigsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Die aus Norddeutschland kommende Schauspielerin Paula Quast war eine der Ersten, die die Dichterin aus der Vergessenheit holte. Mit ihrem Mascha-Kaléko-Programm » … sie sprechen von mir nur leise« hat sie gemeinsam mit dem Musiker Henry Altmann, Allgäuer Nachfahr französischer Zigeuner, eine umwerfende lyrisch-musikalische Hommage inszeniert. Paula Quast sprach dabei die Werke von Mascha Kaléko im Vertrauen auf die Kraft des einzelnen Wortes. Durch den Mut zur Pause ließ sie ihnen Raum, ihre Wirkung zu entfalten. Alle Zuhörenden waren stark beeindruckt und hielten die Luft förmlich an. Der grandios spielende Henry Altmann ließ mit seinen Kompositionen die Melancholie hörbar werden, welche die Werke umgeben. Dabei überdeckten die Töne aber nicht die ebenfalls für Mascha Kaléko typische Ironie, mit der sie die Welt zu kommentieren wusste. Die Veranstaltung war eine einzigartige Inszenierung. Das Publikum war stark beeindruckt und applaudierte sehr lange.