Rückblick auf die FPR-Mitgliederversammlung am 19.10.2024 mit dem Fokusthema „Vielfalts- und diskriminierungsfreie Veranstaltungs- und Verbandsorganisation als Antwort auf Antifeminismus“

Posted by on Okt 25, 2024 in Allgemein

Am 19.10. fand unsere zweite Mitgliederversammlung in diesem Jahr im Treffpunkt Freizeit in Potsdam statt. Wir starteten mit dem internen Teil zum fachlichen Austausch, zu den Berichten der Projekte des FPR und beschlossen den Beitritt einer neuen Mitgliedsorganisation. Anschließend wählten die Mitgliedsorganisationen einen neuen Sprecherinnenrat. Zum Schluss gingen wir in den öffentlichen Teil zum Thema „Vielfalts- und diskriminierungsfreie Veranstaltungs- und Verbandsorganisation als Antwort auf Antifeminismus“ über.

Interner Teil

Der Fokus des internen Teils ist der gemeinsame Austausch über aktuelle Schwerpunkte der Mitgliedsorganisationen, die Arbeit des FPR und andere Anliegen und Themen. Die Sprecherinnen und Mitarbeitenden der Geschäftsstelle legten einen Tätigkeits- und Finanzbericht ab.

Wir durften für die Berichte der Rundfunkbeiräte Christine Rabe vom Landesfrauenrat Berlin, die aktuell als gemeinsame Vetreterin des Landesfrauenrats Berlin und des Frauenpolitischen Rates Land Brandenburg im rbb-Rundfunkrat sitzt, und Jörn Voß vom Deutschen Familienverband Landesverband Brandenburg, der als gemeinsamer Vertreter des Familienverbands, des Seniorenrats, des Landesjugendrings und des Frauenpolitischen Rates im ZDF-Fernsehrat sitzt, begrüßen. Beide berichteten aus ihren jeweiligen Rundfunkbeiräten und standen für Rückfragen und den Austausch zur Verfügung.

Im Rahmen eines Antrags auf Mitgliedschaft stellte sich die GEDOK Brandenburg, Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden e. V., vor. Der 1994 in Rangsdorf gegründete Künstlerinnenverband fördert künstlerische Talente von Frauen und setzt sich für die Interessen der Künstlerinnen ein.

Wir begrüßen die neue Mitgliedsorganisation sehr herzlich und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit!


 

Wahl des Sprecherinnenrats

Der Sprecherinnenrat des Frauenpolitisches wird turnusgemäß alle zwei Jahre gewählt. Er besteht aus fünf Sprecherinnen, davon ist eine finanzverantwortliche Sprecherin. Der Sprecherinnenrat fungiert als Vorstand und übernimmt zusätzlich insb. Aufgaben im Bereich Repräsentation, Vernetzung und ist Ansprechpartner für die Öffentlichkeit. Zur Sprecherin kann jedes Mitglied einer Mitgliedsorganisation gewählt werden.

Wir gratulieren herzlich zur Wahl:

Beatrice Mahnke (Hebammenverband Brandenburg e.V.)

Ruth Wagner (LAG Feminismus Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg)

Wir gratulieren herzlich zur Wiederwahl:

Hella Hesselmann (DGB Bezirk Berlin-Brandenburg, Bezirksfrauenversammlung)

Sabine Hering (SPD Frauen Brandenburg)

Tatjana Geschwendt (Motherhood e.V. Brandenburg)

Wir bedanken uns bei Claudia Schubert (Liberale Frauen Brandenburg) und Linda Weiß (LAG Feminismus Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg), die nicht nochmal zur Wahl standen, für ihre Arbeit in den letzten zwei Jahren. Beiden wünschen wir für die Zukunft alles Gute!

Der neue Sprecherinnenrat (von links nach rechts): Hella Hesselmann, Tatjana Geschwendt, Sabine Hering und Ruth Wagner. Nicht abgebildet: Beatrice Mahnke

Öffentlicher Teil

Antifeminismus ist ein wesentlicher Bestandteil des Rechtspopulismus und verbreitet sich zunehmend parallel zu vielfaltsfeindlichen und extrem rechten Bewegungen, wird jedoch weniger öffentlich diskutiert. Antifeministische Akteur:innen fordern, Fortschritte in der Gleichstellungspolitik rückgängig zu machen und bestehende Maßnahmen einzustellen. Antifeminismus wirkt dabei als Bindeglied zwischen konservativen und extrem rechten Kreisen und fördert die Normalisierung rechtsextremer Ansichten, was letztlich den sozialen Zusammenhalt schwächt und die demokratischen Grundlagen gefährdet.

Im öffentlichen Teil ging es darum, wie wir gegen die Spaltung und Abgrenzung durch Antifeminismus ankämpfen können und Räume schaffen, in denen Vielfalt und Diversität aktiv gefördert werden.

Wie können wir unsere Veranstaltungen und Verbandsarbeit möglichst vielfältig und diskriminierungsarm gestalten, um allen Menschen den Zugang zu unserer Arbeit zu gewährleisten?

Um diese Frage zu beantworten, begrüßten wir Sonja Basjmeleh und Frieda Wirtz von Doppelpunkt für den ersten Teil eines Workshops zu genau diesem Thema. Ihr Input zu „Vielfalts- und diskriminierungsfreie Veranstaltungs- und Verbandsorganisation als Antwort auf Antifeminismus“ gab uns erste theoretische Einblicke und Ideen zur Erkennung und zum Abbau von Teilnahmehürden für verschiedene Gruppen von Menschen. Die Teilnehmenden reflektierten zum Beispiel mit Hilfe eines intersektionalen Privilegien-Rads ihre Privilegien, bzw. Nicht-Privilegien.

Der zweite Teil findet am 04.11. von 17:00 bis 20:00 über Zoom statt und ist für alle Interessierten offen. Während des Workshops wird es eine erste Einführung in ein Praxistool geben, um Handlungsansätze für Vielfalts- und diskriminierungsfreie Veranstaltungs- und Verbandsorganisation kennen zu lernen.

Mehr Informationen sind hier zu finden.

 

Ausblick

Die nächste ordentliche Mitgliederversammlung findet am 05. April 2025 statt.

Zuletzt möchten wir allen Teilnehmenden und Delegierten der Mitgliedsorganisationen für den Austausch und die rege Beteiligung danken! Vielen Dank auch an die Staatskanzlei Brandenburg für die Projektförderung zur Finanzierung des Projektes „Antifeminismus in Brandenburg – Gegenstrategien und Empowernment“ im Rahmen des Handlungskonzeptes „Tolerantes Brandenburg – für eine starke und lebendige Demokratie“, welche die Umsetzung des öffentlichen Teils der Mitgliederversammlung ermöglichten.