„Gehen oder Bleiben?“ – Ein Rückblick auf die 32. Brandenburgischen Frauenwochen
Die Kernzeit der 32. Brandenburgischen Frauenwochen endete offiziell zum 31.12.2022. Lasst uns zurückschauen auf ein Jahr voller Bewegung, auf Momente des Stillstandes und die engagierten Frauen, die mit uns der Frage „Gehen oder Bleiben?“ nachgegangen sind.
Die 32. Brandenburgischen Frauenwochen standen unter dem Motto „Gehen oder Bleiben?“. Die Frage, ob man lieber geht oder bleibt, hat sich wohl jede Frau schon einmal im Leben gestellt. Doch es ist nicht nur eine private Frage, sondern auch eine politische. Wollen wir Stagnation oder Bewegung, Stillstand oder Fortschritt, Tradition oder Moderne? Gehen oder Bleiben fragten wir in Bezug auf Geschlechterrollen, Machtverhältnisse, soziale Ungleichheit und rassistische Strukturen; auch bei der Frage nach Klimaschutz und einem nachhaltigeren Lebensstil.
Durch den Beginn des Krieges in der Ukraine Ende Februar 2022 erhielt das Motto noch eine weitere Ebene: Wie können wir Menschen, die jetzt kommen, ermöglichen zu bleiben und in Sicherheit zu leben? Gerade vor diesem Hintergrund war es uns wichtig, die Fragen nach Sicherheit, nach Zukunftsperspektiven und nach Träumen, die wir mit diesem Motto ansprechen wollten, unbedingt zu besprechen.
„Gehen oder Bleiben?“ Das haben wir bei der Auftaktveranstaltung in einer Region diskutiert, die ganz besonders von Veränderungen betroffen ist – der Lausitz. Über die frauenpolitischen Potenziale der Region sprachen unter anderem die Frauenministerin Ursula Nonnemacher, der Landesgleichstellungsbeauftragten Manuela Dörnenburg, der Leiterin der FES Brandenburg Anne Seyfferth sowie dem Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz Siegurd Heinze. Die Impulsrede gab die Sozialwissenschaftlerin und Gründerin des Lausitzerinnen-Netzwerks „F wie Kraft“, Dr. Julia Gabler. Mit diskutiert haben die sorbische Nachwuchskünstlerin Paulina Liessner und Malle von der Feministischen Aktion Cottbus. Spoken-Word-Künstlerin Jessy James LaFleur führte durch das Programm. Der Veranstaltungsort Senftenberg stand aber auch stellvertretend für die anderen Städte und Gemeinden hier in Brandenburg.
In der Kernzeit der 32. Brandenburgischen Frauenwochen, die 2022 wegen der Entwicklung der Corona Pandemie bis Dezember ausgedehnt wurde, fanden insgesamt 111 Veranstaltungen in ganz Brandenburg statt. Überall im Land fragten wir uns, warum viele Frauen gehen, warum es sich lohnen kann zu bleiben und was sich ändern muss, damit mehr Frauen bleiben oder zurückkommen. Aber auch was sich ändern kann, wenn Frauen bleiben.
Das Motto legte den Fokus auf die Handlungsmacht von Frauen. Lasst uns in Bewegung bleiben, nicht im Sinne von Weggehen, sondern im Sinne von Hingehen. Hin zu einer auskömmlichen Altersvorsorge, hin zu gerechter Bezahlung, hin zu einer ausreichenden Versorgung zu Gewaltschutzräumen für Frauen und Mädchen, hin zu einer Gesellschaft, in der Sorgearbeit als das anerkannt wird, was sie ist: unabdingbar. Hin zu geschlechtergerechten Gesellschaften in ganz Europa.
Lasst uns zusammen Weitergehen, lasst uns Orte und Räume schaffen, die zum Bleiben einladen.
Weitere Informationen
Im Veranstaltungsüberblick 2022 haben wir alle Veranstaltungen der 32. Brandenburgischen Frauenwochen gesammelt.
Ausgewählte Veranstaltungen zum Nachlesen und Nachhören sowie Impressionen verschiedener Veranstaltungen und eine Presseschau sind auf unserer Webseite zu finden. Dort findet ihr auch den Mitschnitt der Auftaktveranstaltung.
Im Bereich News finden Sie alle Blog-Beiträge zu den Brandenburgischen Frauenwochen zum Nachlesen.
Ausblick
Unter dem Motto „Bei uns doch nicht!“ finden im März die 33. Brandenburgischen Frauenwochen statt. Geplante Veranstaltungen können jetzt in den digitalen Veranstaltungskalender eingetragen werden. Die ersten Veranstaltungen werden ab dem 15.02.23 für die Öffentlichkeit freigeschaltet.
Die Auftaktveranstaltung findet am 02.03.2023 im Potsdam Museum in der Landeshauptstadt statt.
Alle Informationen zu den 33. Brandenburgischen Frauenwochen finden Sie auf unserer Webseite.
Fotos: Simone Ahrend, sah-photo.de
