Viele Hebammen bangen derzeit um ihren Beruf; in den KiTas fehlt es an Erzieher*innen und Betreuungsplätzen; Krankenhäusern und Pflegeheimen wird bräuchten dringend mehr Personal. Diese drei Beispiele weisen auf eine Krise hin, die uns alle trifft:
Immer mehr Menschen, die – bezahlt oder unbezahlt – Sorgearbeit leisten, indem sie zum Beispiel pflegen, erziehen oder Hausarbeit verrichten, kommen an ihre seelischen und gesundheitlichen Grenzen. Gleichzeitig berichten auch diejenigen, die der Sorge und Pflege durch andere bedürfen, von ihren Nöten: Zeit wird zum Luxus, das knappe Geld begrenzt die Qualität der Sorge und die sozialen Sicherungsnetze fangen viele nicht oder erst viel zu spät auf.
Das Thema Care-Arbeit betrifft also viele Brandenburger*innen. Der Frauenpolitische Rat Land Brandenburg e.V. hatte auf seinem Blog deshalb 2017 eine Beitragsreihe ins Leben gerufen, um die Vielfalt der gesellschaftlich so bedeutsamen Sorgearbeit sichtbar machen.
Viele sind unserem Aufruf gefolgt. Auf dem Blog wurden Erlebnisse, Probleme und Sorgen aufgeschrieben. Unsere Frage war: Was braucht ihr, um eurem Beruf, sowie eurer Verantwortung euren Familien und Freunden, und auch euch selbst gerecht zu werden? Was braucht ihr, um adäquat versorgt zu sein?
Um die Ergebnisse zu bündeln, haben wir diese Broschüre gestaltet und veröffentlichen anlässlich des Equal Care Days am 29. Februar 2020 alle Beiträge, die für den Blog geschrieben wurden. Die Beiträge sind so verschieden wie die Erfahrungen und Perspektiven auf das Thema. Es sind Erfahrungen aus dem beruflichen und privaten Alltag; Berichte von Veranstaltungen und vieles mehr; ein besonderer Schwerpunkt ist die Situation der Hebammen.
Wir kümmern uns! Für eine Care-Revolution in Brandenburg
Unser Ziel: Wir machen konkret, was uns verbindet, um auf dieser Grundlage gemeinsam sichtbar, hörbar und aktiv zu werden: Für eine Gesellschaft, in der Sorgearbeit als unverzichtbare Grundlage menschlichen Daseins anerkannt und wertgeschätzt wird, und in der die Menschen, die sie verrichten und die, die sie benötigen, sozial abgesichert sind. Care geht alle Menschen und Geschlechter an, weil wir im Laufe unseres Lebens immer wieder auf die Hilfe anderer und auf Sorgearbeit angewiesen sind.
Vielen Dank an alle, die ihre Texte beigetragen und ihre Erfahrungen geteilt haben!
Für eine Care-Revolution in Brandenburg
Mit einem Klick auf das Bild öffnet sich die Broschüre