Brandenburger*innen, uns reicht‘s!
Frauen sind die Superheldinnen des Alltags: Super Mutter, super Arbeitskraft, super gesund, super jung und schön, super Freundin oder Ehefrau – super gestresst! Die Superheldinnen sind am Limit.
Alte Rollenvorstellungen und neue Erwartungen überlasten die Lebensrealitäten von Frauen. Ganz selbstverständlich scheint hier: Viel leisten, wenig bekommen. Durch die Corona-Krise haben sich die Probleme verschärft.
Mit dem Motto der 31. Brandenburgischen Frauenwoche 2021 Superheldinnen am Limit zeigen wir, dass Applaus nicht reicht!
Die Superheldin in Armut
Die Superheldin bekommt weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen. Auch in der Corona-Krise sehen wir, dass ein Umdenken nicht vorgesehen ist: für Berufe, die schlecht bezahlt und traditionell überwiegend von Frauen besetzt sind, wie Krankenpflege und Einzelhandel, gab es Applaus und Versprechen. Die finanziellen Mittel fließen dagegen an Unternehmen.
Hinzu kommt: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit. Der geringere Lohn und die Teilzeitarbeit beeinflussen die ökonomischen Abhängigkeiten von Frauen erheblich – eine Scheidung und ein Leben als Alleinerziehende bedeuten bis heute ein hohes Armutsrisiko. Das geringere Einkommen schlägt sich dann auch in der Rentenhöhe nieder: Der aktuelle Gender Pension Gap beträgt in Brandenburg knapp 20 %! Auch für jüngere Frauen verspricht die Rente keine rosigen Aussichten.
- Wie können sich Frauen selbst absichern? Welche Informationen brauchen sie und welche politischen Handlungsbedarfe gibt es?
Die Superheldin kümmert sich
Die Superheldin übernimmt bis heute den Großteil der noch immer unbezahlten Sorge- und Hausarbeit – und steckt für Kinderbetreuung, Haushalt und pflegebedürftige Angehörige im Berufsleben zurück. Ohne diese Arbeit würde unsere Gesellschaft gar nicht funktionieren: Putzen, Angehörige pflegen, zum Elternabend gehen, den Kindergeburtstag organisieren… Es sind die Aufgaben, die gemacht werden müssen, damit der Laden läuft.
- Wie können wir Care-Arbeit anders verteilen?
Die Digitale Superheldin
Die Superheldin bekommt Nachrichten auf ihr Smartphone, Technologien haben Einzug in ihr Berufsleben gehalten, ihre Netzwerke sind die Sozialen Medien. Dennoch halten sich alte Geschlechterstereotype hartnäckig, Frauen in IT-Studiengängen sind bis heute eine Seltenheit. Zudem gibt es durch die Digitalisierung menschenfeindliche Phänomene, mit denen Mädchen und Frauen stärker konfrontiert werden als Jungen und Männer: Cybermobbing, ungewolltes Sexting, Hate Speech, Spy Apps oder Cyberstalking.
- Wie können wir die Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten?
Die Unsichtbare Superheldin
Frauen, die sich in belastenden Lebenslagen befinden, sind vielfach unsichtbare Superheldinnen. Frauen mit Behinderungen und Frauen in materieller Armut sind in der öffentlichen Wahrnehmung kaum sichtbar. Lesbische Frauen und Transfrauen* sind stärker von Gewalt betroffen. Viele geflüchtete Frauen und Mütter müssen in Gemeinschaftsunterkünften leben, in denen sie keine Privatsphäre haben und von sexualisierter Gewalt bedroht sind. Migrantische Frauen arbeiten häufiger im Niedriglohnsektor und Women of Color, Schwarze Frauen und muslimische Frauen erleben geschlechtsspezifische rassistische Diskriminierung.
- Wie können wir die vielfältigen Lebensweisen von Frauen sichtbar machen?
Die Politische Superheldin
Wenn sich die Superheldin politisch engagiert, wird sie häufig angefeindet. Rechtsextreme und antifeministische Angriffe auf Frauen betreffen Frauen in der Öffentlichkeit besonders.
Geschlechtergerecht braucht die Perspektiven von Frauen. Ihre Meinung zählt und muss mit einbezogen werden. Die Corona-Eindämmungsmaßnahmen und Hilfspakete hätten sicher anders ausgesehen, wenn mehr Frauen als Entscheidungsträgerinnen und als Expertinnen mit ihren Perspektiven und ihrem Fachwissen mitgewirkt hätten. Lösungen für die Mehrfachbelastung von Frauen wären stärker in den Fokus gerückt worden. Aktuelle frauenpolitische Errungenschaften wie das Parité-Gesetz in Brandenburg sind Angriffen ausgesetzt.
- Wir fordern Parität in allen Bereichen der Gesellschaft.
Die Superheldin rettet das Klima
Auch die jugendliche Superheldin ist am Limit: Die Klima-Proteste werden von Jugendlichen organisiert, dabei ist die Mehrheit weiblich. Diese jungen Aktivistinnen sind vielfach Anfeindungen, Hatespeech und der Androhung sexualisierter Gewalt konfrontiert.
- Werden ihre Stimmen gehört? Was macht die Superheldin, wenn sie übergangen oder angefeindet wird? Wie soll ihre Zukunft aussehen?
Es gibt noch so viele weitere Superheldinnen, die wir hier nicht aufzählen können. Eines ist ihnen jedoch allen gemein: Die Superheldinnen sind am Limit und es reicht! Geschlechtergerechtigkeit muss eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe werden. Gemeinsam und solidarisch für alle Frauen!
Superheldinnen kommt zusammen und bündelt Eure Kräfte!
Motivierte Grüße
Der Beirat der 31. Brandenburgischen Frauenwoche 2021
Superheldinnen kommen zu Wort
Kurzfilm zur 31. Brandenburgischen Frauenwoche 2021: „Ohne uns läuft nichts – Superheldinnen am Limit“
Das ist schon passiert:
Die 31. Brandenburgische Frauenwoche 2021 ist eröffnet!
Auftaktveranstaltung am 04. März 2021 in Oranienburg
Die landesweite Auftaktveranstaltung in Kapiteln zum Nachsichten:
Eröffnung und Grußwortinterviews:
Kurzfilm: Ohne uns läuft nichts – Superheldinnen am Limit
Talkrunde mit Superheldinnen des Alltags:
Grußworte vom Mädchentreff aus Cottbus:
Jacinta Nandi: Supermoms und schlechte Hausfrauen – Eine feministische Verweigerung
Blick in die Glaskugel mit Manuela Dörnenburg:
Teaser „Von nüscht kommt nüscht“ und Verabschiedung:
Veranstaltungen zum Nachhören, Nachgucken, Nachlesen uvm.
Schade, dass wir uns derzeit nicht treffen können. Der Vorteil ist: Viele Veranstaltende sind auf Formate umgestiegen, die digital funktionieren und hier angeboten werden. Viel Spaß!
Lesen:
Kaufen und Verschenken:
Hören
Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke lud am 12. März 2021 zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Frauen in der Corona-Pandemie – Frauen am Limit“ ein, bei der es um die besondere Situation von Frauen in der aktuellen Krise ging. Moderiert von der Landesgleichstellungsbeauftragten Manuela Dörnenburg kamen verschiedene Gäste zu Wort. Unter ihnen unsere Sprecherin Christiane Bonk.
Das Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser präsentiert die Aufzeichnung der Lesung mit Christina Clemm – AktenEinsicht: Geschichten von Frauen und Gewalt. Dabei liest sie nicht nur Kapitel aus dem Buch vor, sondern berichtet auch allgemein von der Situation für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, und wie die juristische Situation in Deutschland ist:
Eindrücke von verschiedenen Veranstaltungen
Schaufenster-Exposition mit Texten und Bildern in Pritzwalk mit Künstlerin Chady Seubert
Feministischer Aktionstag in Potsdam
Foto-Credit: Simone Ahrend, sah-photo.de
Veranstaltungsüberblick 2021
Presse
MOZ+, 08.11.2021:„In Hennigsdorf wird Kathrin Lamberty zur Superheldin“
Maz+, 29.10.2021:“Projekt in Falkensee klärt über Cybermobbing auf“
WochenKurier, 06.08.2021: „Starke Frauen – starker Osten. Lesung und Mini-Schreibkurs“
WochenKurier, 13.07.2021: „Die ganz normalen Superheldinnen. Comic-Workshop im Burger Jugendzentrum macht Lust auf mehr“
MOZ.de, 21.03.2021: „Falsch erzogen“ und eingewiesen – Veranstaltungsreihe endet mit bewegender Lesung in Oberhavel
Radio SKW zur 31. Brandenburgischen Frauenwoche 2021 im Gespräch mit Verena Letsch (FPR)
MAZ+Rathenow, 15.03.2021: IHK-Center laden ein zum Talk in der Frauenwoche
Niederlausitz Aktuell, 08.03.2021: Glückwünsche zum Internationalen Frauentag „Kein Zurück zu Rollenklichees“
Fontanestadt Neuruppin, 08.03.2021: 31. Brandenburgische Frauenwoche 2021. Superheldinnen am Limit
Hauptstadt TV, 08.03.2021: Hallo Hauptstadt am Mittag. Talk mit Verena Letsch vom FPR
MAZ Online,08.03.2021: Themenseite Vier Märkerinnen, vier Berichte: Diese Frauen haben in systemrelevanten Berufen ein Jahr Corona gemeistert & Interview mit Verena Letsch (FPR)
MAZ Online, 07.03.2021: Internationaler Frauentag am 8. März. So feiert Brandenburg
welt.de, 07.03.2021: Woidke dankt Frauen für Einsatz in Corona-Pandemie
MAZ+ Oranienburg, 07.03.2021: Plattform für unsichtbare Heldinnen
MAZ+, 06.03.2021: Drei Brandenburgerinnen und der Schatz vom Hasselberg
MAZ Online Potsdam-Mittelmark, 06.03.2021: Wie Potsdam-Mittelmark die Brandenburgische Frauenwoche begehen will
MOZ.de, 04.03.2021: Frauenwoche in Oranienburg eröffnet: Die Superheldinnen sind müde
ZEIT.de, 04.03. 2021: Brandenburgische Frauenwoche startet: Strukturen ändern
RTL.de, 03.03.2021: Alte Rollenbilder. Frauenwoche blickt auf Superheldinnen
Berliner Morgenpost, 03.03.2021: Alte Rollenbilder. Frauenwoche blickt auf Superheldinnen
MAZ Online, 03.03.2021: Brandenburger Frauenwoche blickt auf Superheldinnen
MOZ.de, 02.03.2021: Frauen wollen Mitbestimmung und gleiche Bezahlung
Niederlausitz Aktuell, 26.02.2021: Spree-Neiße sucht Superheldinnen am Limit
MOZ.de, 24.02.2021: Malkurs und weitere Aktionen für Superheldinnen in Velten
RND, 12.02.2021: Überlastete Mütter in der Corona-Pandemie: „Manche weinen nur noch“
Potsdamer Neuer Nachrichten, 01.03.2021: Schlecht bezahlt und überlastet Superheldinnen in der Coronakrise
Niederlausitz Aktuell, 26.02.2021: Spree-Neiße sucht „Superheldinnen am Limit“: Anmeldefrist bis 3. März
Landkreismagazin Falkensee Aktuell, 08.02.2021: 31. Brandenburgische Frauenwoche steht im Zeichen der „Superheldinnen am Limit“
MOZ.DE, 11.02.2021: Anmeldung regionaler Veranstaltungen noch bis zum 15.Februar
MOZ.DE, 11.02.2021: Oranienburg präsentiert Superheldinnen
Downloadmaterial für Veranstalter:innen
Einladung und Programm der Auftaktveranstaltung am 4. März im LivestreamHandreichung zum Motto „Superheldinnen am Limit“
Illustration als png-Datei mit grünem Hintergrund (Wer eine größere Datei brauch, kann sich gerne bei uns melden!)
Bitte unbedingt Copyright beachten: © Frollein Motte Illustration, frolleinmotte.com oder instagram.de/frolleinmotte_illustration
Links zum Weiterlesen
- Spiegel online: 24.02.2021 Kinderbetreuung in der Pandemie. Allein und erziehend
- Spiegel online: 01.01.2020 Wonderwomen zwischen Burn-out und Altersarmut
- Gleichstellungspolitische Antworten auf die Arbeitsmarktwirkungen der COVID-19-Pandemie
- Kinderbetreuung in Corona-Zeiten: Auch bei gleicher beruflicher Belastung betreuen Mütter häufiger allein als Väter
- Corona und Gender – ein geschlechtsbezogener Blick auf die Pandemie und ihre (möglichen) Folgen Ein Arbeitspapier von Regina Frey
- Corona-Krise erschwert Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem für Mütter – Erwerbstätige Eltern sollten entlastet werden
- Frauen in der Coronakrise stärker belastest, Hans-Böckler-Stiftung
- Video:„Corona und der Backlash für Frauen“
Die 31. Brandenburgische Frauenwoche 2021 wird vom Frauenpolitischen Rat Brandenburg e.V. koordiniert. Meldet bitte Eure/melden Sie bitte Ihre Ideen und Veranstaltungen an den FPR. Wir unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit und stellen den Kontakt zur lokalen Gleichstellungsbeauftragten her! Bei Fragen können Sie sich/ könnt Ihr Euch gerne an den FPR wenden:
Friederike Arndt & Verena Letsch
Frauenpolitischer Rat Land Brandenburg e.V.
Fon: 0331 – 280 35 81
Mail: kontakt@frauenpolitischer-rat.de
Web: www.frauenpolitischer-rat.de
Gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) und der Landesgleichstellungsbeauftragten Manuela Dörnenburg.