Die 27. Brandenburgische Frauenwoche fand in bewegten Zeiten statt: Einerseits sind Frauen wie Angela Merkel längst in den Schaltzentralen der Macht angekommen, andererseits versuchen u. a. neue (rechts-)populistische Bewegungen in Deutschland und Europa einer rückwärtsgewandten Frauenpolitik das Wort zu reden.
Die 27. Brandenburgische Frauenwoche bewegte sich genau in diesem Spannungsfeld von Anspruch und Wirklichkeit und hatte im Bundestagswahljahr 2017 das Thema „politische Teilhabe“ auf ihre Fahnen geschrieben.
In über 250 Veranstaltungen mit mehr als 10.000 Teilnehmer*innen in ganz Brandenburg wurde die gleichberechtigte und –verpflichtende Teilhabe und Mitwirkung von Frauen in Kommunal- und Landesparlamenten, in Parteien und Organisationen sowie der Bundesregierung, als Grundbedingung für eine demokratische Gesellschaft gefordert. Zudem solidarisierten sich die Frauen mit der amerikanischen Frauenbewegung, die zur Amtseinführung von Donald Trump zum Womens March nach Washington aufgerufen hatte.
Hier finden Sie die Handreichung zur 27. Brandenburgischen Frauenwoche. Die Veranstaltungsübersicht (brandenburgweit) finden Sie hier: Veranstaltungsübersicht 27. BFW_(Stand 01.03.17)
Die landesweite Veranstaltung fand am 10. März in Strausberg statt, hier finden Sie dazu die Einladung und das Programm.
Fotos: Simone Ahrend, sah-photo
In zwei Talkrunden kamen erfolgreiche Frauen zu Wort: IHK-Chefin und Unternehmerin Beate Fernengel diskutierte mit Dr. Sybille Bock (SPD-Kreistagsvorsitzende in MOL), Strausbergs Bürgermeisterin Elke Stadeler, Michelle Rother, Vorsitzende des Kinder- und Jugendparlaments Strausberg sowie Ministerin Diana Golze über ihr Engagement, ihre Vorbilder und Verbündeten sowie den anstehenden Mentalitäts- und Kulturwandel.
Diana Golze: Frauen in Positionen müssen es anderen Frauen leichter machen und ihnen die Steine aus dem Weg räumen.
Elke Stadeler: Wir können mit Macht verantwortungsbewusst umgehen.
Michelle Rother: Nicht nur meckern, sondern die Sachen selbst in die Hand nehmen!
Beate Fernengel: Ich habe gemacht, auch aus Trotz. Wir müssen einfach wir selbst sein.
Dr. Sibylle Bock: Ich wünsche mir viele emanzipierte Männer, die selbstbewusste Frauen aushalten können.
Die 120 Teilnehmer_innen kritisierten in Strausberg, dass Politik immer noch mehrheitlich von Männern gemacht wird. Im Deutschen Bundestag und im Landtag Brandenburg ist nur jedes dritte Mitglied weiblich. In Stadt- und Gemeinderäten ist gegenwärtig nicht einmal ein Viertel der Sitze von Frauen besetzt. Die Tendenz ist sogar sinkend. (aus der FPR-Pressemitteilung zur landesweiten Veranstaltung vom 10. März 2017)
Hier können Sie den Kurzfilm von Lenna Fichter „Frauen MACHT faire Chancen“ über Strausberger Frauen ansehen:
Frauentagsempfang im Brandenburger Landtag und Gender-Pay-Gap-Diskussion in der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung
Pussyhat-Stricken auf der Brandenburger Straße, After-Work-Lounge im Frauenzentrum Potsdam und Mathematikerinnen-Ausstellung im Bildungsforum
Fotos: Simone Ahrend, sah-photo Text und Redaktion: Astrid Priebs-Tröger, www.textur-buero.de Auf dem Blog des Frauenpolitischen Rates berichteten Bloggerinnen aller Generationen in der Zeit vom 1. bis 24. März erstmals von Veranstaltungen im Rahmen der 27. Brandenburgischen Frauenwoche. Links zu ausgewählten Blogartikeln finden Sie hier: https://www.frauenpolitischer-rat.de/der-pinke-faden-gegen-sexismus/ https://www.frauenpolitischer-rat.de/lohnluecke-in-brandenburg-nur-65-wie-laesst-sich-das-erklaeren/ https://www.frauenpolitischer-rat.de/frauensalon-macht-sichtbar-fh-potsdam/ https://www.frauenpolitischer-rat.de/frauenkampftag-im-frauenzentrum-potsam-worum-es-uns-geht/ Ausgewählte Pressestimmen: https://www.maz-online.de/Lokales/Brandenburg-Havel/Frauenwoche-Die-Chefin-traegt-kein-Prada https://www.lr-online.de/regionen/spreewald/luebben/Wie-fair-die-Chancen-sind;art1058,5880837