Neununddreißig von zwölftausend
Die Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene wendet sich an die Lokal- und Regionalregierungen Europas und lädt sie ein, diese zu unterzeichnen und sich formell und öffentlich zum Grundsatz der Gleichstellung von Frauen und Männern zu bekennen sowie die in der Charta niedergelegten Verpflichtungen innerhalb ihres Hoheits- gebietes umzusetzen.
Sie basiert auf folgenden Grundsätzen:
1. Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein Grundrecht.
2. Vielfältige Diskriminierungen und Benachteiligungen müssen bekämpft werden, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu garantieren.
3. Die ausgewogene Mitwirkung von Frauen und Männern an Entscheidungsprozessen ist eine der Grundbedingungen einer demokratischen Gesellschaft.
4. Die Beseitigung von Geschlechterstereotypen ist von grundlegender Bedeutung für die Gleichstellung von Frauen und Männern.
5. Die Einbeziehung der Geschlechterperspektive in alle Aktivitäten von Lokal- und Regionalregierungen ist für die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern erforderlich.
6. Entsprechend dotierte Aktionspläne und Programme sind notwendige Instrumente zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern.
Seit ihrer Veröffentlichung im Mai 2006 haben die Charta 39 von 12.000 deutschen Kommunen unterzeichnet, darunter die ostdeutschen Städte Chemnitz, Dresden, Halle und Leipzig.
Im Land Brandenburg gibt es seit 25 Jahren Gleichstellungsbeauftragte und anlässlich dieses Jubiläums hat sich die 25. Brandenburgische Frauenwoche auf die Fahnen geschrieben, die Europäische Charta landesweit bekannter zu machen, um mehr Kommunen für deren Unterzeichnung und Umsetzung zu gewinnen. Vorreiterin in Brandenburg ist die Stadt Fürstenwalde, die 2012 unabhängig von der Europäischen Charta, eine eigene Konzeption zur Gleichstellung von Frau und Mann erarbeitete: https://www.fuerstenwalde-spree.de/web4archiv/objects/downloads/stadt/gleichstellung/broschuerejuni2012.pdf
Zur Auftaktveranstaltung am Samstag wird Martina Völker, Mitarbeiterin der Gleichstellungsstelle für Frau und Mann der Stadt Wuppertal von ihren Erfahrungen mit der Umsetzung berichten. Wuppertal unterzeichnete die Charta bereits 2007 und arbeitet derzeit am 2. Aktionsplan https://www.frauenbeauftragte.de/wp/wp-content/uploads/themen/EU_Charta/AktionsplanGleichstellungWuppertal.pdf
Im Rahmen der diesjährigen Brandenburgischen Frauenwoche finden zum Kennenlernen der Europäischen Charta mehrere Veranstaltungen statt, von denen wir berichten werden. APT