„Nein heißt Nein!“ – Forumtheaterstück bei der #bfw18
Am Dienstag, dem 6. März 2018, trat die Theatergruppe Madalena Berlin im studentischen Kulturzentrum Kuze auf. Sie folgten der Einladung der Gleichstellungsbüros der Universität Potsdam und der Fachhochschule Potsdam. Die Gruppe macht Theater der Unterdrückten und ist ein legislatives Theaterprojekt. Die reine Frauengruppe mit internationalen Hintergründen hat zahlreiche Schwestergruppen in der ganzen Welt, besonders aber in Süd- und Mittelamerika und Afrika.
Ihr Stück „Nein heißt Nein!“ bildet Diskriminierungs- und Belästigungserfahrungen in drei Szenen ab: Die Kinder, die schon in der Schule als Jungen und Mädchen sozialisiert werden – vor allem die Mädchen werden von der Lehrerin gemaßregelt und zu angepasstem Verhalten ermahnt. Oder die Verkäuferin, die sich weder gegen sexistische Kleidervorschriften, noch gegen aufdringliche Kunden adäquat zur Wehr setzen kann, sonst würde sie ihren Job verlieren. Oder die Freundin, die zur Party gedrängt wird, sich dort mehrfach gegen Belästigungen unterschiedlicher Arten wehren muss und am Ende verständlicherweise die Party verlässt.
Die Themen klingen zuerst problemfokussiert und vielfach da gewesen, allerdings macht die Gruppe Forumtheater. Und das ist tatsächlich ein großer Unterschied zu herkömmlichen Theaterstücken, denn im Forumtheater kann das Publikum nach dem halbstündigen Stück die gesehenen Szenen diskutieren, verändern und diese Veränderung auf die Bühne bringen. Eine Transformation der Realität also, die durchaus ermächtigend und bestärkend sein kann.
So auch letzten Dienstag im KuZe: Das gemischt-geschlechtliche Publikum diskutiert Veränderungen und Verbesserungen für die gezeigten Situationen, stellt sie auf der Bühne dar und bietet so verschiedene Lösungsvorschläge an. Eine demokratische Methode, die alle einlädt sich zu beteiligen – an der ein oder anderen Stelle allerdings auch problematisches Verhalten reproduziert. Aber das muss sie auch! Denn verändern können wir nur, was uns als Problem bewusst ist und wie ginge das besser als mit anderen in einem geschützten Raum und einer streitbaren Diskussionsgrundlage?
Anfang April sind Forumtheatergruppen aus der ganzen Welt beim Festival Aesthetics of Juctice in den Ufer-Studios Berlin. Genaue Informationen finden Sie hier.
Text & Foto: Laura Schleusener