Mitmach-Tipp #7

Hallo Allerseits!

Vor wenigen Wochen stellte das Amtsgericht Potsdam ein Korruptionsverfahren gegen einen leitenden Mitarbeiter der Potsdamer Bauverwaltung ein. Der Angestellte der Stadtverwaltung soll vor vielen Jahren an einem Segeltörn teilgenommen haben – auf Kosten einer Baufirma, die an den Bauarbeiten an der Humboldtbrücke beteiligt war. Das Verfahren wurde gegen Zahlung von 300 Euro eingestellt, damit ist kein Schuldeingeständnis verbunden.

Auf dem Korruptionsindex der internationalen Organisation Transparency International steht Deutschland auf Platz 10. Das ist ziemlich gut, denn Korruption zerstört das Vertrauen der Bevölkerung in die Institutionen des Staates und der Kommune. Für eine funktionierende Demokratie und engagierte Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist Transparenz unerlässlich.

Dabei geht es nicht immer gleich um Millionenbeträge. Es fängt oft klein an. Der Datenjournalist Nicolas Kayser-Bril vom Büro journalism++ hat ein Spiel veröffentlicht, bei dem wir in die Rolle einer Geschäftsführerin einer großen Stadt schlüpfen können. Immer wieder stehen wir vor Entscheidungen, die harmlos daher kommen und doch gefährlich werden können. Alle Beispiele im Spiel basieren auf wahren Begebenheiten. „Die Guten, die Bösen und die Buchhalter“ macht großen Spaß und veranschaulicht sehr schön, wie schnell man unversehens auf die schiefe Korruptionsbahn geraten kann.

In der Potsdamer Verwaltung ist Korruption tatsächlich ein ganz ganz kleines Problem. Damit das so bleibt, können wir uns diese Woche alle spielend ein bisschen über das Thema informieren und darüber hinaus immer schön die Augen offen halten und bei Bedarf den Mund aufmachen. Korruption ist kein Kavaliersdelikt.

Wer nicht in Potsdam wohnt, sollte bei dieser Gelegenheit mal nachschauen, ob die eigene Kommunalverwaltung eine Stelle hat, bei der man Korruption anzeigen kann.

Viel Spaß beim Spielen!

Laura

P.S.: Vielen Dank an Robert, der mir diesen Artikel schickte und damit diesen Mitmach-Tipp inspiriert hat.

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FRAUEN STIMMEN GEWINNEN ist ein Projekt des Autonomen Frauenzentrums Potsdam in Kooperation mit dem Frauenpolitischen Rat des Landes Brandenburg. Die Texte sind verfasst von Laura Kapp. Jennifer Hoffmann betreibt die Social Media Accounts.
Das Projekt wird finanziell gefördert durch die Brandenburgische Landeszentrale für Politische Bildung (Vielen Dank!). Anmerkungen, Ideen, Feedback, Kritik und Komplimente sind herzlich willkommen: per e-mail unter frauenstimmen@frauenzentrum-potsdam.de, auf Twitter @frauenstimmen oder auf Facebook.