Juristinnen in der DDR
Frauen machen die Hälfte der Bevölkerung aus. Aber wenn man in Fernsehen, Wirtschaft und Politik schaut, fragt man sich: Wo waren und wo sind sie? Das fragte sich auch die Gleichstellungsbeauftrage Potsdam-Mittelmark Theresa Pauli und holte die Ausstellung „Juristinnen in der DDR“ in die Kreisverwaltung. Denn: Das Justizwesen der DDR war im internationalen Vergleich stark von Frauen geprägt. 1989 war die Hälfte der Richter weiblich. Unter den Rechtsanwälten und Staatsanwälten war immerhin ein Viertel weiblich.
Wie es dazu kam, wie sie gefördert wurden und welche Rolle sie im Rechtssystem der DDR und nach der Wende spielten, beleuchtet die informative Ausstellung des Deutschen Juristinnenbunds. Darin werden neben einem umfassenden historischen Teil 12 Juristinnen aus drei Phasen der DDR porträtiert. Die Ausstellung ist bis Ende März noch in der Kreisverwaltung Potsdam-Mittelmark zu sehen.
Übrigens: Die nach Geschlechtern (und Ost-West-Hintergrund) paritätische Besetzung der Arbeitsgerichte nach 1990 veranlasste die damalige Arbeitsministerin und Begründerin der Brandenburgischen Frauenwoche Regine Hildebrand.
Ausstellung „Juristinnen in der DDR“ 1. – 30. März 2017, täglich 8 bis 19 Uhr, Papendorfer Weg 1, 14806 Bad Belzig
v.l.n.r.: Theresa Pauli, Dietlinde-Bettina Peters (Landesvorsitzende djb Brandenburg) und die Besucherin Dr. Dorethee Ortner
Text: Theresa Pauli
Foto: A. Metzler/Pressestelle PM