Hälfte | Hälfte! – Ein klares Statement zur Eröffnungsveranstaltung der 27. Brandenburgischen Frauenwoche in Cottbus

Posted by on Mrz. 9, 2017 in Allgemein

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Cottbus, Sabine Hiekel, und die Schirmfrau der diesjährigen Frauenwoche in Cottbus, Prof. ‘in Simone Schröder – Künstlerin und Professorin für Gesang und Gesangsdidaktik sowie Prodekanin der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit, Musik an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg , eröffneten am 6. März im vollen Hörsaal des Campus Sachsendorf der BTU Cottbus-Senftenberg mit Daten und Fakten die 27. Brandenburgische Frauenwoche unter dem Motto „Hälfte I Hälfte – Wenn nicht jetzt, wann dann?“. Das junge Musik-Duo „Jazz2Go“ mit Nora Reinhardt (Gesang) und Hanno Nusche (Gitarre) sorgte für die musikalische Umrahmung und begeisterte das Publikum.

Der erste Teil der Veranstaltung widmete sich dem Thema „Feminismus – gestern, heute morgen“. Die Auswahl der Diskussionsteilnehmerinnen fand ich hervorragend. Zum einen war da die Soziologin Dr. Ursula Schröter, die darauf hinwies, dass Menschen, die im realen Sozialismus groß geworden sind, die Beschäftigung mit Feminismus oft für überflüssig halten. Sie riet: „Diejenigen, die nicht nach den Defiziten der sozialistischen Politik suchen, insofern nach den Ursachen des Scheiterns, sind gut beraten, wenn sie sich mit der eigenen Geschichte und zugehörigen Theorie beschäftigen.“

Weiterhin war Monika von der Lippe als Landesgleichstellungsbeauftragte vertreten, die gegenwärtig „Feministin von Amtswegen“ ist und mit ihrer positiven Ausstrahlung ihre Überzeugung bestens vertreten konnte. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass Feminismus nicht mehr nötig ist, weil keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern mehr gemacht werden. Dann hätte sie auf jeden Fall volle Arbeit geleistet.

„Den Begriff Feminismus zu definieren, ist wie Pudding an die Wand nageln zu wollen, ziemlich unmöglich“, war die Aussage der 28-jährigen Bloggerin, Fat Aktivistin und stellvertretenden nebenberuflichen Frauenbeauftragten an der Universitätsbibliothek der TU Berlin, Wiebke Ilsitz. Während für die Zuhörerenden Feminismus wahrscheinlich eher die Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft bedeutet, fasst Frau Ilsitz diesen Begriff deutlich weiter. Sie verbindet damit die Gleichstellung aller Menschen und machte vor allem auf die heutige und zukünftige Medienwirksamkeit zu diesem Thema aufmerksam.

Angeregt von diesen Aussagen tauschten die Teilnehmenden im Anschluss an die Podiumsdiskussion ihre Meinungen aus und stärkten sich bei einem guten Glas Wein am Buffet.

Den zweiten und abschließenden Teil bildete die humorvolle Lesung „Eines schönen Tages“ mit der Berliner Schriftstellerin Gisela Steineckert. Ihre wunderbare Lesung wurde am Ende mit Standing Ovations durch die Gäste bestätigt.

Für mich war diese Veranstaltung ein alles in allem gelungener Auftakt, der eine vielfältige und interessante Frauenwoche erahnen lässt.

 

Text: Janine Kantor, 26 Jahre, Auszubildende als Verwaltungsfachangestellte, 1. Lehrjahr

Fotos: Antje Müller