Gemeinsam gegen Rollenklischees: Rückblick auf das LandFest in der Prignitz
Am 26. April 2024 waren wir vom FPR beim LandFest des Vereins FestLand e.V. in Klein Leppin, mitten in der schönen Prignitz, zu Gast. Unter dem Titel „Weil ich ein Mädchen bin?!!! Gegen Rollenklischees – für eine gemeinsame Zukunft“ fand dort ein inspirierendes Podiumsgespräch statt, an dem unsere Sprecherin Hella Hesselmann teilnahm.
Das LandFest, bekannt für seine besondere Verbindung von Kunst, Kultur und gesellschaftlichem Engagement im ländlichen Raum, bot einen wertvollen Rahmen, um über tradierte Rollenbilder, geschlechterreflektierte Arbeit und Zukunftsperspektiven für Mädchen und junge Frauen zu sprechen.
Vorstellung von KuKMA – Strukturen für eine mädchen*politische Zukunft
Im Rahmen des Podiums stellte Hella Hesselmann das Projekt KuKMA – Kontakt- und Koordinierungsstelle Mädchen*arbeit Brandenburg vor. KuKMA vernetzt Fachkräfte der Mädchenarbeit landesweit, macht Bedarfe sichtbar und setzt sich auf politischer Ebene für die Belange von Mädchen und jungen Frauen ein. Gerade im ländlichen Raum, wo Angebote für Mädchen* oft rar sind, schafft KuKMA Strukturen, die Beteiligung und Selbstbestimmung stärken und Mädchen* neue Räume eröffnen.
Mehr zu KuKMA findet ihr hier.
Starke Stimmen auf dem Podium
Unter der Moderation von Christine Watty (Deutschlandfunk Kultur) entwickelten sich spannende Gespräche zwischen den Podiumsgästen:
- Josef Borchardt sprach über die Rolle geschlechterreflektierter Männer*arbeit in der Gewaltprävention.
- Matthias Ehrchen, Leiter der Polizeidirektion Prignitz, thematisierte eindrücklich, wie selten das strukturelle „Männerproblem“ in der Gesellschaft offen angesprochen wird.
- Antonia Hölzel, Schauspielerin und Mitglied im Verein Bühnenmütter, berichtete über die Herausforderungen von Künstlerinnen nach der Mutterschaft.
- Und auch die Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg betonte, dass bestehende Haushaltsplanungen Frauen nach wie vor strukturell benachteiligen.
Das Podium machte deutlich: Eine geschlechtergerechte Zukunft braucht aktive Strukturen – und Orte wie das LandFest, an denen Austausch, Vernetzung und Empowerment stattfinden können.
Ein starkes Zeichen aus dem ländlichen Raum
Gerade im ländlichen Raum ist es entscheidend, Rollenklischees aufzubrechen und vielfältige Lebensentwürfe sichtbar zu machen. Veranstaltungen wie das LandFest zeigen, dass Veränderung nicht nur in Großstädten beginnt, sondern überall da, wo Menschen sich engagieren – für eine gerechte und vielfältige Gesellschaft.
Wir bedanken uns herzlich beim Team von FestLand e.V. für die Einladung und die großartige Organisation. Besonders beeindruckt hat uns die Verbindung von gesellschaftlichem Diskurs und kulturellem Erleben – unter anderem mit der öffentlichen Probe von Dvoráks Oper „Rusalka“.
Wir kommen gerne wieder!