Friedfertige Frauen

Nur wenige wissen, dass der Frauentag 1911 als Protesttag für das Frauenwahlrecht, aber auch für den Frieden eingeführt wurde. Die Gleichstellungsbeauftragte Theresa Pauli lud zu diesem Anlass zur Veranstaltung „Friedfertige Frauen?!“ am 7. März im AWO TRollberg Bad Belzig auf eine Zeitreise ein. Die Politologin Claudia von Gélieu verkörperte die erste Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, die sich für Abrüstung und internationale Verhandlungen einsetzte, um Kriege zu verhindern. Sie beleuchtete damit die Rolle der Friedensaktivistinnen um 1900. Von Suttners Buch „Die Waffen nieder“ löste 1889 in den damals militärverherrlichenden Gesellschaften heftige Diskussionen aus. Es machte sie berühmt und verschaffte der Frauenfriedensbewegung in Deutschland und Österreich großen Aufschwung.

In der anschließenden Diskussion waren sich die Gäste einig, dass sich der Diskurs sehr verändert habe. Es würde mehr über Krieg als über Frieden gesprochen, bedauerten sie. Dabei gebe es angesichts von neuen Kriegsformen wie Terrorismus und Drohnenangriffen und steigenden Rüstungsausgaben genug Gründe, um sich verstärkt und laut wieder für Frieden einzusetzen. Persönliche Begegnungen und pazifistische Erziehung seien gute Mittel, die Vision einer friedlichen Welt durchzusetzen. Auch das Lernen aus der Geschichte, sogar aus der häufig leidvollen Familiengeschichte, helfe, sich bewusst für Frieden zu engagieren.

Weitere Infos: https://www.dhm.de/lemo/biografie/bertha-suttner

PS: Claudia von Gélieu und ihr Team bieten frauenpolitische Führungen, Vorträge und Seminare in Berlin und Brandenburg an. https://www.frauentouren.de/

Am 10. März ist sie um 15 Uhr in Werder (Havel) im Café Muckerstube als Clara Zetkin zu erleben. Eintritt frei.