Frauen in Falkensee
Unter dem recht vagen Titel „Frauen in Falkensee“ kamen 15 Frauen zum Auftakt der Frauenwoche in den Bioladen von Falkensee zusammen, um über Wünsche, Ärger und Aufbruch in ein gleichberechtigtes Leben zwischen Männern und Frauen mit der Gleichstellungsbeauftragten zu reden. In fünf Jahren mit Sekt darauf anstoßen, dass sich das Thema Gleichstellung erledigt hat – das, so Manuela Dörnenburg, wäre doch toll und sie würde ihren Job als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt kurzerhand an den Nagel hängen. Was aber, fragte sie, muss passieren, damit das geschieht? Mit dieser Frage ging es in eine rege Diskussion über Lebensbereiche, in denen die anwesenden Frauen noch keine Gleichstellung sehen. Genannt wurden die Fürsorgebereiche, wie Kindererziehung und Pflege älterer Angehöriger.
Warum werden Manger so gut bezahlt, während das Managen eines Haushalts und das Erziehen von Kindern keinerlei finanzielle Anerkennung findet?
Gesprochen wurde über Rollenverständnisse, die nicht zuletzt auch in Kitas und Schule häufig unreflektiert weitergegeben werden und es wurde bemängelt, dass Frauen nicht gleichberechtigt in den Parlamenten vertreten sind. Vor allem sahen aber die Frauen im Arbeitsbereich eine deutliche Ungleichbehandlung vorliegen. Geschildert wurden Erfahrungen über die sogenannte gläserne Decke, die Frauen wenig Chancen des Aufstiegs lässt, schlechte Gehälter oder auch klassische Rollenklischees, die Frauen Möglichkeiten des Einstiegs zum Beispiel in Handwerksberufen kaum ermöglicht. Was aber jetzt tun? Was muss passieren, dass die Falkenseer Frauen in fünf Jahren auf die erreichte Gleichstellung anstoßen können?
Nach zwei Stunden intensiven Austausches war klar, das kann an dem Abend nicht auch noch besprochen werden. Anfang April wird es eine Fortführung des Gesprächsabends geben. Christine Feix und Vera Jesse, die Inhaberinnen des Bioladens in der Bahnhofstraße, haben schon zugesagt, dass ihr Laden wieder mit leckeren Köstlichkeiten für die Runde zur Verfügung steht.
Text: Manuela Dörnenburg
Fotos: Yvonne Zychla