Beitrag bei Pique Dame: Toxische Männlichkeit
„Die MeToo-Bewegung im Jahr 2017 machte übergriffiges, gewalttätiges Verhalten von Männern gegenüber Frauen öffentlich und mit MeToo rückte ein Begriff wieder stärker in den Fokus der Debatten: toxische Männlichkeit. Antenne-Reporterin Ina Krauß hat sich für Pique Dame mit Menschen unterhalten, die sich in ihrem Berufsalltag mit toxischer Männlichkeit auseinandersetzen. Denn toxische Männlichkeit greift auf zerstörerische Art in unser Zusammenleben ein und gefährdet zunehmend unsere Demokratie.
„Toxisch“ bedeutet „giftig“. Unter „toxische Männlichkeit“ versteht man ein Festhalten an traditionell männlichen Denk- und Verhaltensweisen, an patriarchalen Rollenbildern, nach denen Jungen und Männer keine Gefühle oder Schwäche zeigen dürfen, immer dominant auftreten müssen. Unter „toxische Männlichkeit“ subsumieren sich Vorstellungen, die besagen: wer nicht „männlich“ ist muss sich unterordnen. Dazu gehört, dass diejenigen beleidigt und diskriminiert werden, die nicht dem männlichen Rollenbild entsprechen. Im schlimmsten Fall führt toxische Männlichkeit zu körperlicher und sexualisierter Gewalt. Um nur ein Beispiel zu nennen: für heterosexuelle Frauen in Deutschland geht die größte Gefahr, ermordet zu werden, von ihren Partnern und Expartnern aus. Unter toxischer Männlichkeit leiden alle Geschlechter, auch die Männer selbst. Toxische Männlichkeit ist im Alltag allgegenwärtig und sie hat viele Gesichter: Es ist das Rechtfertigen von Fehlverhalten mit den Sätzen „Ich bin nun mal ein Mann“ oder „Er ist eben ein Junge“, es ist das Unterbrechen oder Übergehen von Frauen oder marginalisierten Menschen in Gesprächen und Diskussionen, es sind die Hass-Postings in den sozialen Netzwerken, es sind die Reden von Donald Trump genauso wie die des Thüringer AFD-Chefs Höcke.“
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