(bi)cycle up in circle – Girls Day 2019 in Cottbus
Mit einem humoristischen Aufruf und Angebot, das gleichzeitig zum aktiven und gemeinsamen Mitmachen anspricht, hat sich das Cottbuser Mädchenprojekt „MiA – Mädchen in Aktion“ am diesjährigen Girls Day beteiligt. In der projekteigenen offenen Werkstatt für Handwerk, Technik und Handarbeit fanden sich an dem Tag insgesamt 24 Mädchen der 4. bis 6. Klasse aus der Sportbetonten Grundschule ein, um sich gemeinsam mit den Pädagoginnen den Themen Fahrradreparaturen und Upcycling zu widmen. Die Mitarbeiterinnen konnten den Teilnehmerinnen durch praktische Übungen und intensive Gespräche näherbringen, wie wichtig Selbstbefähigung und Mut sind und welche Stärke sie bereits besitzen. Mädchen und junge Frauen können ihre Talente und Interessen folglich in technischen und handwerklichen Berufen entdecken, ausprobieren und so neue Ausbildungsmöglichkeiten anstreben. Diese Form der Berufsorientierung und der Erweitrung der eigenen Kompetenzen ist ein dauerhaftes Anliegen des Mädchenprojektes und so finden im gesamten Kalenderjahr zahlreiche Kurse im Handwerk- und Baubereich statt. Darüber hinaus erfolgt ein dauerhafter Austausch mit Unternehmen, offenen Werkstätten und Fablabs in Brandenburg und weiterführenden Schulen.
Aus Interesse und aufgrund der Befürwortung des Girls Days unterstützten zwei ehrenamtliche Helfer_innen das Angebot und so konnte nicht nur gemeinschaftlich, sondern auch generationsübergreifend gearbeitet werden.
Neben dem handwerklichen Einsatz an den Fahrrädern (Reifen flicken, Bremsenwechsel, Sattel- und Lenkerkorrekturen) fanden die alten Fahrradschläuche weitere Verwendungen und wurden ganz im Sinne der Wiederverwertung zu Schlüsselringen und kleinen Geldbörsen umfunktioniert. Als weitere Materialien zum Tag gab es als Give-Away noch ein selbst-erstelltes Handwerkerinnenbuch und Festivalbändchen mit dem Spruch „Du bist der Hammer“.
Offene Werkstätten sind deutschlandweit zu finden und setzen zahlreiche Angebote um, um Kinder und Jugendliche für offene, kreative und praktische Prozesse zu begeistern. Die Werkstätten verstehen sich als Ort der Begegnung, Berufsorientierung, des Ausprobierens und werden so dem Motto des Stiftungspreises Explore gerecht – „offene Werkstätten für Alle“. Gerade für Mädchen und junge Frauen sind diese eine Anlaufstelle für die Selbstfindung und Überlegungen zur eigenen Berufsbiographie.
Selbst ausgelernte Fachkräfte können und sollten die Möglichkeit nutzen sich mit den neuen technischen und handwerklichen Bereichen auseinanderzusetzen. Durch das eigene Ausprobieren und die Offenheit für die Bereiche wächst die eigene Sicherheit und so lassen sich MINT und Handwerk der nachfolgenden weiblichen Generation überzeugender und auf Augenhöhe näherbringen.
Text: Marlen Berg von MiA – Mädchen in Aktion, ein Projekt des Frauenzentrum Cottbus e.V.