Mitmach-Tipp #3
Heute Abend um 23:59 Uhr endet die sogenannte Priorisierungsphase des Potsdamer Bürgerhaushalts 2018/19. Das klingt sehr trocken, macht aber großen Spaß!
Potsdamerinnen und Potsdamer haben in den letzten Wochen 850 Vorschläge eingereicht, die sie gerne im kommenden Stadthaushalt sehen würden. Alle, die in Potsdam gemeldet und mindestens 14 Jahre alt sind, können nun Punkte vergeben und so den einzelnen Vorschlägen in die nächste Runde helfen. Am Ende des Prozesses stehen 20 Vorschläge, die der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden, welche dann prüft, in wieweit diese in den Haushalt für die kommenden Jahre mit aufgenommen werden können.
Den Bürgerhaushalt gibt es schon seit über zehn Jahren. Die Stadt gibt sich sehr große Mühe, die Werbetrommel dafür zu rühren und ich habe natürlich schon längst davon gehört, aber ich muss an dieser Stelle beichten: Ich habe tatsächlich noch nie mitgemacht.
Die Recherche für diesen Artikel führte mich auf die Internetseite der Bürgerbeteiligung. So schnell konnte ich gar nicht gucken, da hatte ich mich auch schon online registriert und scrollte fasziniert durch die Liste der Vorschläge. Ich bin ziemlich beeindruckt von der Bandbreite. Es reicht von ganz konkreten Vorhaben (Beleuchtung für die Gesundheitsgasse in Potsdam-West), über größere Pläne (FH-Gebäude am Alten Markt stehen lassen) zu .. ähm… sowas hier: „Real existierenden Neoliberalismus abschaffen“. Die Bevölkerung ist auf jeden Fall kreativ und die Vorschläge ergeben in der Summe ein ziemlich interessantes Psychogramm der Stadt. Guck an, was sich manche hier so wünschen. Da wäre ich nie drauf gekommen.
Damit man sich nicht durch alle 850 Vorschläge lesen muss, kann man auch den aktuellen Punktestand einsehen und schauen, ob man seine insgesamt fünf Punkte lieber strategisch bei den aussichtsreichsten Kandidaten setzt.
Wer die persönliche Note bevorzugt, kann heute noch von 10 bis 19 Uhr ins Bildungsforum am Platz der Einheit gehen. Dort sind alle Vorschläge ausgestellt, und man kann vor Ort seine Punkte vergeben.
Also los jetzt! Es bleiben nur noch ein paar Stunden. So einfach wird einem das Mitmachen selten gemacht und das Lesen der Vorschläge ist tatsächlich unheimlich unterhaltsam.
Bis dann denn,
Laura
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FRAUEN STIMMEN GEWINNEN ist ein Projekt des Autonomen Frauenzentrums Potsdam in Kooperation mit dem Frauenpolitischen Rat des Landes Brandenburg. Die Texte sind verfasst von Laura Kapp. Jennifer Hoffmann betreibt die Social Media Accounts.
Das Projekt wird finanziell gefördert durch die Brandenburgische Landeszentrale für Politische Bildung (Vielen Dank!). Anmerkungen, Ideen, Feedback, Kritik und Komplimente sind herzlich willkommen: per e-mail unter frauenstimmen@frauenzentrum-potsdam.de oder auf Twitter @frauenstimmen.