Trotz(t)dem! Frauenwochen dürfen nicht ausfallen

Posted by on Dez 13, 2024 in Allgemein

Die plötzliche und unerwartete Absage der Förderung durch das Finanzministerium bedroht die Durchführung der Brandenburgischen Frauenwochen 2025. Trotz fristgerechter Einreichung von 23 Anträgen zur Veranstaltungsförderung beim LASV wurde bekanntgegeben, dass keine der beantragten Maßnahmen finanziell unterstützt wird. Diese Entwicklung ist ein alarmierendes Signal für die emanzipatorische Politik und die Selbstbestimmung von Frauen und Queers in Brandenburg.

Bis zum 20. November waren Träger und Gleichstellungsbeauftragte in Kreisen und Kommunen dazu aufgerufen, Anträge zur Förderung ihrer Veranstaltungen im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwochen 2025 beim Landesamt für Soziales und Versorgung (LASV) einzureichen. Das Motto der nächsten Frauenwochen rund um den Internationalen Frauentag lautet „Trotz(t) dem“, da Antifeminismus und rechtes Gedankengut eine ernstzunehmende Bedrohung für emanzipatorische Politik und die Selbstbestimmung von Frauen und Queers darstellen.

Es ist entscheidend, dass die Brandenburgischen Frauenwochen durch möglichst viele kleine Veranstaltung in der Fläche des Bundeslandes Menschen erreichen können. Diese bundesweit einzigartige Veranstaltungsreihe ermöglicht es Vereinen und Kommunen, ein Zeichen für Gleichberechtigung zu setzen und einmal im Jahr den Fokus auf dieses wichtige Thema zu lenken.

Umso frappierender ist die Nachricht, dass keiner der 23 Anträge die der Jury der Brandenburgischen Frauenwochen vorliegen eine Förderung durch das Land erhalten wird. Dies könnte nur der Anfang weiterer Streichungen sein und ein besorgniserregendes Signal für die Zukunft der Gleichstellungspolitik in Brandenburg darstellen.

„Das Finanzministerium hat die Mittel mit der Begründung gestrichen, dass keine neuen Projekte gefördert werden, bis ein Haushalt vorliegt. Die Brandenburgischen Frauenwochen sind nach 35 Jahren keineswegs ein neues Projekt“, erklärt Friederike Arndt, Projektmanagerin für frauenpolitische und feministische Kultur des Frauenpolitischen Rats Brandenburg e.V., „Es wird verschleiert, dass die Förderung schlicht ausgesetzt werden soll. Wir werden dies nicht einfach hinnehmen und trotzen dem! Gerade jetzt fordern wir eine solide Finanzierung unserer gleichstellungspolitischen und demokratiefördernden Arbeit.“

„Gerade haben wir wieder die Diagnose erhalten, das Deutschland auf dem absteigenden Ast ist, was die gesellschaftliche und politische Teilhabe von Frauen anbelangt. Die Zahlen zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen sind alarmierend. Rundum sehen wir reaktionäre Tendenzen die sich dem rechten Rand anpassen“, erklärt Claudia Sprengel aus der Landesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten.

Wenn die Brandenburgische Frauenwochen vom Land nicht mehr unterstützt werden, ist das ein Skandal! Wir fordern alle demokratischen Parteien auf, Einspruch zu erheben. Wir fordern die neue Landesregierung auf, zu überdenken, ob dies wirklich das Signal sein soll, mit dem sie in der Gleichstellungspolitik starten möchte. Wir fordern das Finanzministerium auf, seine Einschätzung zu überdenken und die Brandenburgischen Frauenwochen vollumfänglich zu fördern, wie es geplant war. Diese Unterstützung ist nicht nur für die Antragsteller und die Zivilgesellschaft, sondern auch für das gesamte Land und seine Bevölkerung von großem Wert und dringend notwendig angesichts des zunehmenden Antifeminismus.

 

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