47. FrauenOrt für Frida Winckelmann eröffnet
Heute eröffnen wir gemeinsam mit der Gemeinde Birkenwerder den 47. FrauenOrt im Land Brandenburg! Es ist zugleich der zweite FrauenOrt in Birkenwerder neben Clara Zetkin.
Die Tafel ist der Reformpädagogin, Sozialistin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus Frida Winckelmann (1871-1943) gewidmet. 80 Jahre nach ihrem Tod und 20 Jahre nach der Entfernung ihres Namens aus dem Straßenbild schreibt dieser FrauenOrt die bemerkenswerte Geschichte Winckelmanns wieder ins öffentliche Gedächtnis der Gemeinde ein.
Frida Winckelmann kämpfte für das gleiche Recht auf Bildung, unabhängig von Geschlecht und Klassenzugehörigkeit. Schon früh kritisierte sie den an preußischen Schulen vorherrschenden autoritären Erziehungsstil und wirkte maßgeblich an der Entwicklung reformpädagogischer Ansätze mit. Ihr Ziel: „auch im Schulunterricht das Gefühl der Selbsttätigkeit lebendig zu erhalten“. Von 1912 bis 1922 leitete sie eine eigene Schule in Birkenwerder, in der sie diese Ziele praktisch umsetzte. Die Schule galt zugleich als „Knotenpunkt der Zweiten Internationalen“. Ende der 1930er Jahre wurde Winckelmann Abgeordnete der KPD in Thüringen und engagierte sich gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Während ihrer sechsmonatigen Inhaftierung im KZ Moringen unterrichtete sie heimlich mitinhaftierte Frauen in Deutsch und Mathematik, um ihnen Mut und Hoffnung zu machen. Zwischen 1948 und 1993 war die heutige Bergallee in Birkenwerder nach der Widerstandskämpferin benannt.
Mehr Infos zu Frida Winckelmann findet ihr auf unserer FrauenOrte-Webseite.
Illustration: EL.BOUM
Gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg.