Meine männlichen Kollegen bekommen diese Frage nie gestellt
Die Babypuppen, an denen die Mädchen sich beim Windelwechseln ausprobieren konnten, blieben die meiste Zeit unbeachtet auf dem Tisch liegen. Vielleicht hatten die Mädchen keine Lust, nasse Windeln zu wechseln, wahrscheinlich aber zog das spannende und abwechslungs-reiche Programm des Mädchen-Frauen-Aktionstags am 8. März in Teltow die jungen Besucherinnen in seinen Bann.
Neben Hip-Hop und Capoeira-Aufführungen hatten die Mädchen die Möglichkeit, Ministerin Diana Golze und Bürgermeisterin Ute Hustig Fragen zu stellen und über Mädchenpolitik zu diskutieren. „Aber nur mit Frauen über Vereinbarkeit zu diskutieren, finde ich langsam überholt“, sagte Diana Golze. Denn wie sie Beruf und Familie unter einen Hut bekommen, war eine der Fragen, die die 12- bis 20jährigen Mädchen und jungen Frauen von Frau Golze und Frau Hustig beantwortet haben wollten.
Dass Frauen in verantwortungsvollen Ämtern tätig sind u n d eine Familie haben können, wenn sie partnerschaftlich unterstützt werden, haben beide Frauen gezeigt. Ministerin Golze wünscht sich, dass Mädchen mit mehr Selbstbewusstsein sagen, was sie wollen und es dann auch so machen.
Vielleicht war dies einer der Wünsche, der mit den Luftballons in den sonnigen blauen Teltower Himmel aufstieg.
Text: Annett Lange Fotos: Simone Ahrend, sah.photo
Die Quote ist völlig sinnlos, wenn sie nicht in den Köpfen stattfindet
Der Einladung zum Gleichstellungsbrunch am internationalen Frauentag in die Kunstkate Kraatz folgten rund 20 Frauen und vier Männer.
Gastgeberin Manuela Röhken erinnerte in ihrer Einführung an ein dreifaches Jubiläum: 105 Jahr Internationaler Frauentag, 35 Jahre Frauenkonvention und 25 Jahre Gleichstellungs-beauftragte und wollte wissen, wie sich die Gleichstellung heute anfühlt und ob es noch einer Frauenwoche bedarf.
Angeregt diskutierten die Teilnehmenden im Alter von 40 bis 83 Jahren über Frauenquote, Gleichbehandlung und Mindestlohn.
Zu feiern gäbe es wenig und ob sich die gerade eingeführte Frauenquote der wenigen DAX-Unternehmen auch auf andere Unternehmen auswirke, bliebe abzuwarten.
„Die Quote ist völlig sinnlos, wenn sie nicht in den Köpfen stattfindet“, meinte Hans S., denn wie sich an den verschiedenen Lebensläufen aus Ost und West zeigte, behaupteten sich Frauen in den unterschiedlichsten Berufen, seien gut ausgebildet, verdienten immer noch weniger als die männlichen Kollegen und bekleideten selten(er) Vorstandsposten.
Text: Selma Reese Fotos: Dagmar Moebius