Das Rad nicht neu erfinden
Chancengleichheit und gleichwertige Lebensperspektiven von Frauen und Männern in der Stadt Falkensee war das Motto einer Ideenwerkstatt in Falkensee. Die Europäische Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männer auf kommunaler Ebene stand bei dieser Diskussion Patin. Elf Frauen und drei Männer, darunter Bürgermeister Heiko Müller, diskutierten, wie Bürger_innenbeteiligung so organisiert werden kann, dass aus Aufbruchsstimmung kein Frust wird.
Kein leichtes Unterfangen, wie festgestellt wurde. Denn viele gesetzliche Vorgaben müssen eingehalten werden. Und: für Viele fühlt sich die Europäische Charta insgesamt ziemlich „papiern“ an. Landtagsabgeordnete Ursula Nonnemacher appellierte, sich davon nicht schrecken und keine Denkverbote auferlegen zu lassen.
Moderatorin Katja Stephan von der Dorfwerkstatt e.V. machte den Anwesenden Mut, die Vielfältigkeit von Lebensentwürfen in Diskussionsprozesse aufzunehmen. Diese erste, relativ kleine Runde wünschte sich mehr Wissen über gute Beispiele aus anderen Kommunen, um selbst das Rad nicht neu erfinden zu müssen.
Die Anwesenden schlugen Fragebogenaktionen vor, um Wünsche von Bürger_innen herauszufinden. Probleme sollten dort konkret abgefragt werden, wo Menschen sich kennen. Die aktuellen Themen – beispielsweise die Entwicklung der Stadtmitte als lebendiger Ort für alle – sollten in interessanten Veranstaltungen aufgenommen und behandelt werden.
Die Gleichstellungsbeauftragte wünscht sich für kommende Veranstaltungen mehr Beteiligte aus der Stadtpolitik und hofft, dass durch wachsende Erfahrungen in der Bürger_ innen-beteiligung auch das Thema Chancengleichheit mehr Resonanz findet.
Text und Foto: Manuela Dörnenburg
Die überforderte Generation
Zum 32. Frauenstammtisch der grünen Landtagsabgeordneten Ursula Nonnemacher war die junge Soziologin Carolin Deuflhard von der Humboldt Universität /Berlin eingeladen. Sie ist Mitautorin des Buches „Die überforderte Generation“, und stellte ihr Buch und ihre Arbeit vor.
Aus ihren Forschungen ergeben sich Forderungen nach einer neuen Familienpolitik, die auf die Entzerrung der Lebensläufe zielt. Klar wurde, dass sich zwischen 30 und 40 alles zusammenballt: berufliche Weichenstellungen und Suche nach einer soliden finanziellen Basis, Aufbau langfristiger Paarbeziehungen, Kinderwunsch, Familiengründung und partnerschaftliche Abstimmung der familiären Aufgaben.
Es entspann sich eine sehr lebhafte Debatte unter den 45 anwesenden Frauen, bei der auch ostdeutsche Aspekte beleuchtet wurden. Das Thema Zeitmanagement wird bei den GRÜNEN und bei der SPD schon als wichtiges Zukunftsthema erkannt. Frau Deuflhard war froh, ihre Erkenntnisse einmal in einem neuen Rahmen vorstellen zu können und nahm viele Anregungen und interessantes Feedback mit.
Text und Foto: Ulrike Legner-Bundschuh
Hier finden Sie einen Artikel aus dem Tagesspiegel zum Buch: https://www.tagesspiegel.de/wissen/beruf-und-familie-generation-stress/11316766.html