Lesben in Brandenburg: Ein Kampf für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz
Zum heutigen Internationalen Tag der lesbischen Sichtbarkeit am 26. April möchten wir die Aufmerksamkeit auf die Situation von Lesben in Brandenburg lenken. Die Vielfalt, die Errungenschaften und die Lebensrealitäten von homosexuellen Frauen sollten stärker im öffentlichen Diskurs berücksichtigt werden. Lesbische Frauen in Brandenburg sind zudem leider immer noch von Diskriminierung, Ausgrenzung und öffentlichen Anfeindungen konfrontiert. Lasst uns gemeinsam eintreten, für mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz von lesbischen Frauen.
Der Internationale Tag der lesbischen Sichtbarkeit geht auf eine Initiative einer spanischen LSBTIQ-Organisation zurück, die den Tag 2008 das erste Mal beging. Der Aktionstag soll auf die Vielfalt lesbischer Lebensformen ebenso aufmerksam machen wie auf die nach vor bestehenden Diskriminierungserfahrungen von lesbischen und queeren Frauen. Gleichzeitig soll er auch dazu ermutigen, sich zu zeigen und damit zur stärkeren Wahrnehmung der Belange lesbischer Frauen im öffentlichen Bewusstsein beizutragen.
Lesben in Brandenburg, wie auch in anderen Bundesländern, haben mit Diskriminierung, Vorurteilen und Unsichtbarkeit zu kämpfen. Dies zeigt sich u.a. in den Ergebnnissen der Studie „Queeres Brandenburg“, in der mittels einer Online-Befragung LSBTIQ-Personen in Brandenburg befragt wurden. Viele lesbische und queere Frauen haben Angst, ihre sexuelle Orientierung offen zu zeigen, sei es am Arbeitsplatz, in der Schule oder in der Öffentlichkeit. Einige werden sogar Opfer von Mobbing und Gewalt.
Die Landesregierung hat im 2017 beschlossenen Aktionsplan „Queeres Brandenburg“, der aktuell evaluiert und fortgeschrieben wird, Maßnahmen definiert, um die Lebenssituation von queeren Menschen zu verbessern und Diskriminierung entgegenzutreten. Aber um die bestehenden Probleme zu lösen, ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft uns für mehr Toleranz und Akzeptanz engagieren. Es ist unsere Aufgabe, die Vielfalt zu fördern und zu respektieren, und jeder die Möglichkeit zu geben, ihr Leben ohne Angst und Diskriminierung zu leben.
In Brandenburg gibt es zahlreiche Organisationen und Vereine, sich für die Interessen von lesbischen Frauen und der queeren Community einsetzen und eine Plattform für den Austausch und die Unterstützung bieten. Hier ist eine Auswahl von drei wichtigen Organisationen:
- Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) setzt sich für die Gleichstellung und Akzeptanz von Lesben und Schwulen sowie ebenso von Bisexuellen, Transgender, trans- und intersexuellen Menschen in Brandenburg und Berlin ein. Er bietet Beratung und Unterstützung sowie Veranstaltungen und Seminare zu für die Zielgruppe relevanten Themen an.
- Die Landeskoordinierungsstelle Queeres Brandenburg ist eine wichtige Anlaufstelle für die LSBTTIQ*-Community in Brandenburg. Sie wurde vom Landesverband LSVD Brandenburg ins Leben gerufen und setzt sich für die Sichtbarkeit und Akzeptanz von LSBTTIQ*-Personen in Brandenburg ein. Die lesbische Sichtbarkeit ist ein Thema der Landeskoordinierungssstelle. Sie bietet Beratung und Unterstützung sowie Fortbildungen und Seminare für Fachkräfte und Interessierte. Sie koordiniert auch den Aktionsplan zur Bekämpfung von Homo- und Transphobie des Landes Brandenburg und arbeitet eng mit anderen Organisationen und Vereinen zusammen, um die Rechte und Bedürfnisse der LSBTTIQ*-Community zu vertreten.
- Andersartig.info ist eine Online-Plattform, die sich für die Rechte und die Sichtbarkeit von LGBTIQ-Menschen in Brandenburg und Berlin einsetzt. Sie bietet Informationen zu LGBTIQ-Themen und einen Überblick über Veranstaltungen und Treffen in der Region. Die Plattform setzt sich auch aktiv gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von LGBTQ-Menschen ein und informiert über politische Entwicklungen und Initiativen, die die Rechte von LGBTIQ-Menschen betreffen. Mit ihrer Arbeit trägt andersartig.info dazu bei, LGBTQ-Personen in Brandenburg und Berlin zu unterstützen und eine offene und tolerante Gesellschaft zu fördern.
Auf Bundesebene ist weiterhin der Verband „Lesben und Alter e.V.“ zu nennen, der die Interessen älterer und alter lebsisch lebender Frauen gegenüber Politk, Verbänden und Gesellschaft vertrtt und die Wahrnehmung ihrer spezifischen Lebenssituationen stärkt.
Diese und weitere Organisationen tragen mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement dazu bei, dass Lesben in Brandenburg sowie im gesamten Bundesland sichtbarer werden und sich sicherer fühlen können. Nicht nur durch Anerkennung, sondern auch strukturell sollte ihre Arbeit unterstützt werden, um eine offene und tolerante Gesellschaft zu fördern.
Es gibt noch viel zu tun, um die Sichtbarkeit und Akzeptanz von Lesben in Brandenburg zu verbessern. Wir müssen weiterhin für die Rechte und Bedürfnisse der von lesbischen Frauen und der queeren Community kämpfen und uns für eine offene und tolerante Gesellschaft einsetzen. In diesem Sinne möchten wir alle ermutigen, am Tag der lesbischen Sichtbarkeit aktiv zu werden und sich für die Rechte und Sichtbarkeit von Lesben einzusetzen.
Weitere Informationen
- Aktionsplan für Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, für Selbstbestimmung und gegen Homo- und Transphobie in Brandenburg
- Aktions-Plan für die Anerkennung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Land Brandenburg (Informationen in Leichter Sprache)
- Studie „Queeres Brandenburg“
- Pressemitteilung zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
- Pressemitteilung zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit des Verbands Lesben und Alter e.V.